Online Stammtisch am 22. September

Bild: pixabay

Am 22. September trafen sich Spitzenfrauen im Norden und neugierige Frauen erneut zu einem Online Stammtisch. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los mit dem Thema des Abends: gendergerechte Sprache.

6 Frauen – 6 Meinungen, Konsens fand sich in dem Wunsch nach einem gesunden Mittelweg. Verbote waren von den Teilnehmerinnen genauso wenig gewünscht wie ein zu ausufernder Gebrauch in der Umgangssprache, welcher zum Beispiel in Podcasts das Zuhören stark erschweren kann.
Einigkeit bestand auch darin, dass ein generisches Maskulinum zum Beispiel die konsequente Ansprache einiger Banken ihrer Kunden im Schriftverkehr mit „Lieber Kontoinhaber“ inakzeptabel ist. Hier sollten sich Unternehmen bewusster machen, wer ihr Gegenüber ist und eine passende individuelle Anrede finden. Auch eine allgemeine Form war eine Möglichkeit, welche diskutiert wurde. Viele Universitäten sprechen inzwischen von ihren Studierenden und Veranstalter begrüßen ihre Teilnehmenden. Möglicherweise ein Weg, mit dem auch diverse Menschen eingeschlossen werden können, die sich keinem Geschlecht zugeordnet fühlen und für die es keine eigene sprachliche Form gibt.

Eines wurde immer wieder deutlich: Die Hälfte der Gesellschaft sprachlich auszuschließen, ist im 21. Jahrhundert keine Option mehr! Frauen müssen in der Gesellschaft sichtbarer werden, um auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel der Medizin oder der Autoindustrie stärker berücksichtigt zu werden. Denn noch immer werden Medikamente in erster Linie für Männer entwickelt, weil der weibliche Zyklus zu kompliziert erscheint und überwiegend männliche Dummies für Crash-Tests verwendet (nachzuschauen in einem Beitrag von HERstory in der ARD Mediathek).

So kam die Diskussion einmal mehr auf die Herausforderung von Frauen zu sprechen, welche sich in Männerdomainen bewegen. Trotz fundierter Kenntnisse besteht doch oft das Gefühl, sich hier besonders stark beweisen zu müssen, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Die Überlegung, ob Frauen sich deshalb vielleicht lieber von Frauen beraten lassen, ließ sich jedoch nicht unbedingt bestätigen. Fachwissen und die Fähigkeit, dem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen, brauchen beide Geschlechter, um bestehen zu können.

Unser Fazit: Es war wieder ein interessanter Abend und ein toller Austausch mit altbekannten, aber auch ganz neuen Gesichtern!

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